RUBIKON: Im Gespräch: „Schluss mit lustig!“ (Christiane Borowy und Ken Jebsen) (Update!)

   

Rubikon

 

Published on Dec 23, 2017

Redaktionelle Vorbemerkung: Unser Interview entstand am Morgen nach der Verleihung des Kölner Karlspreises an Ken Jebsen. Zu einem Zeitpunkt, an dem er gerade von Drohungen gegen seine Familie erfahren hatte. In der Hitze des Gefechts hat Jebsen zwei Dinge gesagt, die sich später als nicht haltbar erwiesen: Ad 1: Das Video, das zu Gewalt aufrief, war bereits länger im Netz, ihm wurde es nur erst zu diesem Zeitpunkt zugespielt und bekannt. Inzwischen ermittelt die Kriminalpolizei. Ad 2: Es ist aktuell nicht belegbar, dass ein ehemaliger Mitarbeiter der Tageszeitung junge Welt mit diesem Video in Zusammenhang steht; anderes hingegen sehr wohl. Um unserer Sorgfaltspflicht nachzukommen, haben wir die zwei entsprechenden Passagen mit Jebsens Zustimmung aus dem Video entfernt. Nicht nur, aber auch: Weil "die Sache" so wichtig ist, dass Klarheit und Redlichkeit unbedingt notwendig sind. Ein Statement von Ken Jebsen selbst zur Sache finden Sie hier: https://www.rubikon.news/artikel/schluss-mit-lustig.

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In dieser zweiten Rubikon-Videoproduktion geht es um den Hass, die Häme und auch die Gewalt, die kritischen Journalisten in unserem Lande entgegenschlagen. Und darum, wie man hiergegen Ernst macht und sich wehrt.

Wir haben darüber berichtet, wie ein angeblich bei der Tageszeitung „junge Welt“ arbeitender Redakteur ankündigte, die private Telefonnummer von Ken Jebsen zu verbreiten, und wie kurz darauf ein Video im Internet kursierte, in dem öffentlich zu Gewalt gegen Jebsens Familie aufgerufen wurde.

In diesem Video hält Jebsen dagegen. Er nennt Namen und macht klar: Eine Duldung von hämischem Gelächter, wenn öffentlich zu Gewalt gegen Andersdenkende und deren Familien aufgerufen oder hemmungslos Hetze betrieben wird, ist keine Option.

Wenn die Wasserträger des Systems zu strafbaren Handlungen gegen andere auffordern und wir nichts tun, werden wir zu Mit-Tätern ihres Tuns.

In diesem Interview skizziert Ken Jebsen die innere Rechtfertigungslogik von Journalisten, die eine Stimmung von Hass und Gewalt säen, Gewalt verherrlichen, Hetzjagd betreiben, zu Übergriffen auffordern, Unruhe verbreiten und Andersdenkende verfolgen und bedrohen.

Er macht klar: Es wird immer schlimmer und obendrein werden die Opfer struktureller und anderer Gewalt zunehmend zu Tätern stilisiert.

Deshalb muss man sich wehren. Angemessen, jedoch in aller Klarheit und Deutlichkeit. Müssen wir uns wehren, denn:

Sie schlagen den einen und meinen doch alle, meinen uns!

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Ihnen gefällt unser Programm? Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://www.rubikon.news/unterstuetzen.


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